Brauche ich eine Therapie?

Grundsätzlich gilt: Je früher psychische Probleme fachgerecht behandelt werden können, desto besser sind die Erfolgschancen. In der klinischen Verhaltenstherapie geht man davon aus, dass durch die Aufnahme einer ambulanten Psychotherapie systematische, zielorientierte Lernprozesse angestoßen werden. Dem geht voraus, dass emotionale oder verhaltensbezogene Probleme ebenfalls als Ergebnisse von fehlgesteuerten Anpassungs- oder Lernprozessen der Vergangenheit betrachtet werden.

Doch zuvor sollten Sie sich folgende vier Fragen stellen:

• Erlebe ich gerade ein körperliches und/oder seelisches Unwohlsein, das schon länger als zwei Wochen anhält?
• Gelingt es mir nicht mehr, regelmäßig und in ausreichendem Maße für die Befriedigung meiner grundlegenden Bedürfnisse wie Ernährung, Schlaf, Bewegung sowie soziale Kontakte in meiner Umgebung zu sorgen?
• Kann ich selbst oder andere Personen aus meinem sozialen Umfeld anhaltende Veränderungen in meinem Verhalten, meinen Gedanken, dem emotionalen Ausdruck oder der Art, wie ich mich selbst wahrnehme und bewerte feststellen?
• Habe ich in den letzten 12 Monaten im beruflichen oder privaten Lebensbereich einschneidende, belastende Ereignisse oder Bedingungen erlebt, die mich nachhaltig belasten und meine Stimmung, den Schlaf, den Appetit oder meine sozialen Beziehungen beeinträchtigen?

Wenn Sie auf mindestens zwei dieser Fragen nach kurzer Überlegung klar mit „Ja“ antworten können, kann es sinnvoll sein, eine ambulante Verhaltenstherapie aufzunehmen.